Die Angst vor dem Blutstropfen - 8 Tipps im Umgang mit dem entscheidenden Tag
Auch ohne Schwangerschaftstest kommt irgendwann der Moment, in dem wir wissen, ob es geklappt hat oder nicht. Gerade wenn man schon mehrere negative Zyklen hinter sich hat, steigt oft die Angst vor dem Tag der Entscheidung, von dem Moment der Erkenntnis.
Die Erkenntnis, dass es wieder nicht geklappt hat, ist nicht nur die Enttäuschung über die ausbleibende Schwangerschaft, welche für sich allein schon schlimm ist. Stattdessen trauert man einem möglichen Leben nach, welches man hätte haben können. Vielleicht wäre am nächsten Weihnachtsfest ein Baby da gewesen, oder man hatte sich schon einen Namen überlegt. Hinzu kommt, dass man vielleicht gerade 10’000.— €uro für eine künstliche Befruchtung bezahlen musste, dass man den Jahresurlaub dafür aufgebraucht hat, dass man den Urlaub umsonst verschoben hat, oder dass man nun mit Sicherheit weiss, dass eine bestimmte medizinische Methode nicht zum Erfolg geführt hat.
Man verabschiedet sich somit von weit mehr, als nur der möglichen Schwangerschaft. Deshalb ist dies ein kleiner und manchmal grösserer Trauerprozess, der seine berechtigten und wichtigsten Phasen hat.
Hier habe ich euch ein paar Tipps zusammengestellt, wie man diese Momente etwas leichter hinter sich bringen kann:
Keine anstrengenden und psychisch herausfordernden Termine an diesem Tag planen, wo man sich unter Kontrolle haben müsste
Ablenkungstermine sind okay
Falls man testet: Feste Uhrzeit dafür festlegen, damit es auch irgendwann vorbei ist, nicht vor sich herschieben
Bei negativem Ergebnis die Trauer zulassen: Weinen, schreien, boxen, im Auto kreischen, sich irgendwo einschliessen, unter der Dusche weinen - so lange wie man es braucht
Sich etwas bereithalten, was man vorher gekauft/organisiert hat, z.B. eine kleine Aufmunterung wie ein neues Buch, Kleidungsstück usw.
Sich Zeit nehmen für eine Trauerphase und Neuorientierung, loslassen und abschliessen
Der Tag der Periode ist der 1. Tag einer neuen Chance in einem neuen Zyklus
Gefühle und Verbesserungen der folgenden Tage festhalten, damit man auch beim nächsten Mal sieht, dass es wieder aufwärts geht
Persönlicher Tipp: Mir hat es immer geholfen, in diesen Momenten alleine zu sein bzw. mich kurz nach der negativen Nachricht zurückzuziehen. Ich hatte eine Playliste mit eher schnellen Liedern extra für diese Situation, damit ich nicht von traurigen Liedern extra heruntergezogen wurde. Oftmals habe ich mich extrem sportlich betätigt, war z.B. lange joggen, weil mir dies geholfen hat, mich abzureagieren. Danach ging es mir immer viel besser.
Den grössten Fehler, den wir in dieser Situation machen, ist normal weiter funktionieren zu müssen. Ein negatives Ergebnis ist immer eine heftige Nachricht, manchmal ein Schock. Die beste Verarbeitung erreicht man dann, wenn man diesen Moment annimmt, sich so lange damit auseinandersetzt, bis man ihn loslassen kann. Das können auch ein paar Tage sein und das ist vollkommen in Ordnung. Erst dann kann man ihn richtig gehen lassen und verspürt eine Erleichterung. Schliesslich ist es auch der erste Tag eines neuen Monats, einer neuen Chance.
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