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AutorenbildAnna Bergmann

Weihnachten & Unerfüllter Kinderwunsch - Praxistipps

Für viele Betroffene von unerfülltem Kinderwunsch ist Weihnachten keine Zeit voller Lichter und fröhlicher Familientreffen. Stattdessen ist Weihnachten der Marker, dass schon wieder ein Jahr ohne Baby vergangen ist, oder schlimmer noch: Dass im vergangenen Jahr eine Fehlgeburt passiert ist, oder dass wieder ein Familienmitglied seinen Familienzuwachs verkündet und man das Gefühl hat, dass alle an einem vorbeiziehen.


Wenn an Weihnachten die Familie zusammenkommt, dauert es oft auch nicht lange, bis zum ersten Mal die Fragen zur Nachwuchsplanung kommen.


In diesem Beitrag teile ich mit euch meine wichtigsten Praxistipps, um Weihnachten so angenehm wie möglich zu gestalten.


  1. Demistify X-Mas

Wie bitte? Die erste Aufgabe besteht darin, sich einmal genau zu überlegen, was Weihnachten für einen überhaupt bedeutet. Oft reagieren die Leute erstmal entrüstet, wenn ich diese Frage stelle. Danach stellt sich aber schnell heraus, dass es den wenigsten Personen um die religiöse Bedeutung geht bzw. dass sie zu genau jenen Menschen gehören, die nur ein einziges Mal pro Jahr in die Kirche gehen - nämlich an Weihnachten. Was bleibt also noch übrig? Viele nennen gleich im Anschluss, dass es ein Familienfest sei. Nun gut - aber wie oft sieht man seine Familie auch sonst während des Jahres, zum Beispiel in den Osterferien oder zu einer Sommer-Grillparty? Wo liegt also genau der Unterschied? Wozu diese ganze Fragerei? Von vielen Klientinnen weiss ich, dass sie sich meistens nie Gedanken machen, was Weihnachten für sie eigentlich bedeutet. Stattdessen sind sie voller Sorge und blicken mit sehr gemischten Gefühlen auf die Tage. Das ist aber nicht nötig, wenn man die Bedeutung von Weihnachten für sich selbst ein wenig demontiert. Das heisst nun keineswegs, dass man ketzerisch unterwegs sein muss und kein Weihnachten mehr feiern darf. Im Sinne einer guten Psychohygiene darf man sich aber durchaus über folgende Fragen Gedanken machen:

  • Mit welchen Menschen / Angehörigen feiere ich Weihnachten? Muss ich mit ihnen feiern oder würde ich sie auch unter dem Jahr zu mir einladen? Familie kann man sich nicht aussuchen, aber wenn man schon zu einem Treffen "gezwungen" wird, muss man umgekehrt auch Kommentare oder Fragen genau dieser Personen viel weniger ernst. nehmen.

  • Was genau sind meine persönlichen Weihnachtstraditionen, die ich schön finde und weswegen ich Weihnachten feiern will und was sind reine soziale Gepflogenheiten? Wenn ich nur aus sozialem Druck heraus der Tante Gisela jedes Jahr eine Karte schreibe, aber nie eine zurückbekomme - dann ist genau das ein Punkt, an dem ich meine Ressourcen sparen kann. Das ist nicht egoistisch, sondern eine freie Entscheidung - genauso wie Tante Gisela entscheidet, uns keine Karte zu schreiben.


  1. Der Zeitaspekt

    Für viele Betroffene ist Weihnachten der zeitliche Marker, dass wieder ein Kalenderjahr abgelaufen ist (in dem man wieder kein Baby bekommen hat). Kalender sind aber etwas Künstliches, sie werden von Buchhaltern gerne zur Erstellung des Jahresabschlusses oder von Steuerbehörden zur Bestimmung des Steuersatzes verwendet. Warum setzen wir uns wegen einem Kalender so unter Druck? Nicht alle Paare beginnen exakt im Januar mit der Babyplanung, um dann Ende Dezember feststellen zu können, dass es noch nicht geklappt hat. Was also soll das Jahr für ein Zeitrahmen sein? Ich denke stattdessen eher in Lebensabschnitten von zwei bis drei Jahren.


  1. Gestaltung der Feiertage

    Wenn die Feiertage trotz allem sehr durchgetaktet sind, können folgende Ideen helfen, die Zeit etwas erträglicher zu machen:

    - Verreisen ins Ausland (am besten in einen Kulturkreis, wo kein Weihnachten gefeiert wird)

    - Gestaltung von Motto-Weihnachten, wie z.B. Casino-Night, 1920er Jahre usw. Dies führt dazu, dass man sich später eher an die Motto-Party erinnert und man dies ein bisschen vom klassischen "Alle-Jahre-wieder" loslösen kann.

    - besonderes Programm: Musical, Weihnachtsshow, um dem Trubel etwas zu entfliehen

    - Bescherung am Mittag machen, dies wirkt aufgrund des hellen Lichts emotional viel weniger stressig und ist nicht durch das Nachtessen so durchgetaktet


  1. Sternenkinder

    Für Eltern, die im vergangenen Jahr ein Sternenkind bekommen haben, empfehle ich gerne, eine besondere Zeremonie abzuhalten. Grosse Feiern mit der ganzen Familie können emotional sehr überwältigend sein. Da bietet es sich an, im Vorfeld eine eigene Zeremonie im engsten Kreis nur für das Sternenkind abzuhalten. So kann man seine ganze Aufmerksamkeit darauf richten und kann seinen Gefühlen freien Lauf lassen, ohne das Bedürfnis zu verspüren, sich "zusammenreissen" zu müssen. Gleichzeitig bekommt das Sternenkind auch einen eigenen Stellenwert und man kann auf wunderbare Weise daran erinnern. Oftmals verspüren Betroffene dann eine tiefe Zufriedenheit, wenn dieser Teil bereits vollendet ist, wenn dann die eher stressigen und turbulenten Feierlichkeiten mit der grossen Familie beginnen.


Ich hoffe, dass euch einige der Tipps inspiriert haben und ich wünsche euch von Herzen frohe Weihnachten und zwar genau so, wie ihr sie euch vorstellt und wie sie euch gefallen.

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